Paris 26.10.1998
Französische Polizei legt Abschlußbericht
zum Unfalltod von Prinzessin Diana vor
Es war ein "ganz normaler Unfall"
Der Unfalltod von Prinzessin Diana am Morgen des 31. August 1997 in
Paris geht weder auf das Konto
finsterer Verschwörer noch auf das umtriebiger Paparazzi. Die
Experten der französischen Gendarmerie kommen
rund 13 Monate später in ihrem 500seitigen Abschlußbericht
zu dem Schluß, daß Diana und ihre Begleiter im
Alma-Tunnel Opfer eines ganz banalen Verkehrsunfalls wurden.
Beim 13. Pfeiler des
Tunnels Alma
passierte der
schreckliche Unfall. |
Der mit Spannung erwartete Bericht, über dessen
Inhalt die Zeitung "Le Figaro" am Samstag berichtete, räumt auch
mit anderen Spekulationen auf: Der Unfallwagen
war demnach technisch einwandfrei. Airbags und ABS-Bremssystem waren
voll funktionstüchtig.
Als entscheidend für den Unfall sehen die Experten den ebenfalls
getöteten Fahrer Henri Paul an, der angetrunken
war und unter dem Einfluß von Medikamenten stand. Henri Paul
fuhr den Ermittlungen zufolge mit 100
Stundenkilometern langsamer als zunächst angenommen. Das ist zwar
immer noch das Doppelte der erlaubten
Höchstgeschwindigkeit, aber an dieser Stelle und zur fraglichen
Tageszeit eher Durchschnittstempo. Die Autoren
des Berichts, der am 2. November dem Ermittlungsrichter Hervé
Stéphan übergeben werden soll, halten allerdings
die These aufrecht, daß ein mysteriöser Fiat Uno an dem
Unglück beteiligt war.
Dianas Mercedes 280 S wurde nach Erkenntnissen der Gendarmerie vor
dem Unfall von diesem Wagen auf der
Überholspur leicht gestreift. Noch unklar ist, ob ein überraschendes
Fahrmanöver dieses Autos am Tunneleingang
Henri Paul zum abrupten Bremsen zwang: Am Unfallort wurde eine 16 Meter
lange Bremsspur gemessen. Bei der
Einfahrt in den Tunneleingang ist die Sicht auf den voranrollenden
Verkehr für einen kurzen Augenblick
eingeschränkt. Eine vom Alkoholeinfluß verzögerte Ausweichreaktion
kann in der engen Röhre fatale Folgen haben.
Im Tunnel hatten die Ermittler auch Reste einer Blinkerkappe entdeckt.
Ihre Analyse sowie die der Farbspuren am
Mercedes ergaben, daß es sich um einen zwischen 1983 und 1987
gebauten weißen Fiat handelte. Auch
Augenzeugen hatten dieses Fahrzeug erwähnt. Obwohl 3000 Uno-Fahrer
mühsam überprüft wurden, konnte der
Wagen aber bis heute nicht gefunden werden. Der Fahrer wurde in erster
Linie als Zeuge gesucht, müßte sich aber
auch wegen Unfallflucht verantworten.
Das total zerstörte Wrack
des Unfall- Mercedes
|
Spekulation um den Tod von Prinzessin Diana
|